Kahlschlag am Kleinen Giebelsee – erschreckendes Vorgehen


Die Gemeindeverwaltung zerstört im Januar 2022 mit Bagger und schwerem Gerät das Biotop und schafft damit unumkehrbare Fakten (siehe Dokumentation des NABU). Damit stößt sie nicht nur die Gemeindevertretung sowie die Untere Naturschutzbehörde vor den Kopf, sondern bricht offenkundig Vorgaben des Naturschutzrechts. Die Naturschützer des Landkreises sind „erschrocken“ über den Zustand des geschundenen Biotops (siehe Bericht der MOZ). Von einem Verfahren gegen die Gemeinde und den Wasser- und Bodenverband wird offensichtlich nur deswegen abgesehen, weil entweder Hoffnung auf Regeneration besteht oder Beweise der Schädigungen beseitigt wurden. Im August des letzten Jahres wurde wegen weiterem Klärungsbedarf eine Entscheidung über die Art und Weise der Renaturierung erst einmal vertagt (zu den Hintergründen). Auch weil die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises den Bürgermeister darauf hingewiesen hatte: „Der kleine Giebelsee ist ein gesetzlich geschütztes Biotop, die Maßnahme ein Eingriff in Natur und Landschaft, die naturschutzfachliche Eingriffsregelung ist daher abzuarbeiten.“ Als Auflage wurde u.a. eine Kartierung der vorhandenen Arten spätestens ab März 2022 bis August 2022 vorgeschrieben. Für die Verwaltung nun kein Hinderungsgrund jetzt die grüne Insel und den Artenreichtum am S-Bahnhof Petershagen Nord eigenmächtig zu zerstören.

Im Frühsommer des Jahres 2021 war das Gebiet noch weitgehend unberührt und ein natürliches Kleinode wie unser Video von damals zeigt. Ein Durchkommen durch den dichten Bewuchs nicht möglich. Ein kleiner Pfad endete im Gestrüpp.

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Im Januar 2022 hat die Gemeindeverwaltung in dem Gebiet gewütet und es in vielen Teilen zerstört:


Der Kleine Giebelsee in Petershagen hat wie zahlreiche Gewässer in der Umgebung mit einem sinkenden Wasserstand zu kämpfen. Die geschlossene Wasserfläche ist verschwunden. Den schleichenden Wasserverlust vor Augen, wird seit Jahren in der Gemeindevertretung über Gegenmaßnahmen diskutiert. Alles ausbaggern, Niederschlagswasser aus der Umgebung einleiten oder dem natürlichen Lauf der Klimaveränderung freie Bahn lassen? Erstellt wurde im Jahr 2021 ein Gutachten zu unterschiedlichen Restaurierungsvarianten. Unsere Befürchtung: Weicht das Wasser, kommt der Mensch. Nun in Form der Gemeindeverwaltung mit dem Bürgermeister an der Spitze und schwerem Gerät im Schlepptau. Sein Wunsch: eine neue Schneise soll als Weg durch das Biotop zwischen Bahnhofsparkplatz und Kreisverkehr geschlagen werden. Damit verschwindet ein weiteres Stück unseres naturnahen, artenreichen Doppeldorfes. Eigenmächtig entschieden über die Köpfe der Bürgerinnen und Bürger hinweg und offensichtlich gegen geltendes Recht. TR