Grenzen des Wassers

Konsequenzen aus dem Rationierungsbeschluss des Wasserverbandes ziehen

Wasser ist bei uns ein knappes Gut. Ausbleibende Niederschläge lassen die Wasserspiegel der Seen absinken, teilweise sogar ganz verschwinden. Der Wasserverband WSE hat nun die Möglichkeit einer Rationierung von Trinkwasser beschlossen. Offenkundig um den Druck für die Ausweitung von Fördermengen zu erhöhen. Die sich reduzierenden Wasserressourcen sollen noch stärker als bisher ausgebeutet werden. Wir können aber nicht immer mehr verbrauchen: ob privat, für die Landwirtschaft oder Industrie. Deswegen braucht es drei Dinge: wir müssen die Pläne für Neubaugebiete – wie z.B. die Alte Gärtnerei mit 300 Wohneinheiten – auf den Prüfstand stellen. Wachstum zu befeuern und dabei die Augen vor dem Ressourcenmangel zu verschließen, ist fahrlässig. Lange waren wir hier einsame Mahner. Es freut uns, dass nun auch bei anderen Parteien ein Umdenken stattfindet.

Wir müssen aber auch sparsamer werden. Kostbares Trinkwasser wird im Sommer beispielsweise in Unmengen zur Befüllung von Pools oder der Bewässerung von Gärten verwendet. Hier sind wir alle gefragt, im Zweifel braucht es aber Begrenzungen oder Staffelgebühren. Eine Rationierung kann aber nicht der Wasserverband völlig intransparent ohne Einbindung der Gemeindevertretungen beschließen. Hier entscheiden Bürgermeister/-innen über die Köpfe der gewählten Mandatsträger/-innen hinweg. Die Diskussionen und Entscheidungen darüber, welche Konsequenzen aus dem offenkundigen Wassermangel gezogen werden, müssen die gewählten Vertreter/-innen treffen. Und drittens braucht es überregionale Kooperationen der Wasserverbände, um die unterschiedliche Verteilung der Wasserressourcen auszugleichen. 

In einer gemeinsamen Sitzung des Umwelt- und des Bauausschusses wird am Donnerstag, 13. Januar über das Thema beraten. Die Gemeindevertretung soll sich am Donnerstag, 27. Januar damit befassen. TR

#Hintergrund

Auf Grund unserer bündnisgrünen Initiative hin, haben wir in den letzten Monaten beständig auf die Beteiligungsrechte der Gemeindevertretung bei Entscheidungen des WSE hingewiesen. Nun wachen einige wie die CDU Hoppegarten auf, nachdem die mangelhafte Informationspraxis zumindest im #doppeldorf #petershageneggersdorf lange Zeit gedeckt wurde. Mit einer kleinen Anfrage hatten wir erst im Oktober bei unserem Bürgermeister und Mitglied im Vorstand und der Verbandsversammlung nachgehakt. Und weitgehend nur ausweichende und abwiegelnde Antworten erhalten. Die damals anstehende Satzungsänderung wurde mit keinem Wort erwähnt. Vorausgegangen war auf unseren Antrag hin die Befassung im fachlich zuständigen Umweltausschuss. Ein dort vom Bürgermeister gehaltener Vortrag beinhaltete nur allgemeine Aussagen – Konkretes zur geplanten Rationierung wurde ausgespart. An den Protokollen ist leicht abzulesen, wer sich an dieser Diskussion beteiligt hat und wer nicht und somit die unzureichende Einbindung und mangelhafte Information der Öffentlichkeit durch Schweigen gedeckt hat. Mitte Januar beraten die Ausschüsse über Konsequenzen aus dem Beschluss Es wird spannend, ob dann Transparenz einkehrt oder die Politik im Hinterzimmer auf Kosten der Bürgerinnen und Bürger fortgesetzt wird.