Rohrberg: Bürokratie abbauen, Bürger entlasten, Wassersparen als Ziel verfolgen
Märkisch-Oderland, 11. April 2025 – Die neu eingeführten Regelungen des Wasserverbands Strausberg-Erkner (WSE) zum Einbau und zur Nutzung von Gartenwasserzählern stoßen auf vehemente Kritik. Viele Bürgerinnen und Bürger empfinden den organisatorischen und finanziellen Aufwand als überzogen – verständlich. Für den Einbau oder Austausch eines Gartenwasserzählers werden teils mehrere hundert Euro fällig. Für einen Vorgang, der bisher unkompliziert und kostengünstig über den Verband abgewickelt wurde.
„Der Aufwand steht in keinem Verhältnis zum Nutzen“, erklärt Tobias Rohrberg (GRÜNE), Fraktionsvorsitzender in der Gemeindevertretung von Petershagen/Eggersdorf und Mitglied im Umweltausschuss des Kreistages. Wer seinen Garten bewässern und zugleich Abwassergebühren vermeiden wolle, werde nun mit hohen Kosten konfrontiert. Das sei „völliger Irrsinn, weil zu allem Überfluss auch noch neue und kostenintensive Vorgaben beim Einbau umgesetzt werden müssen.“
Die zentrale Forderung aus seiner Sicht lautet daher: „Gartenwasserzähler abschaffen und stattdessen eine pauschale Regelung einführen.“ Diese Möglichkeit sei nicht neu. In der Gemeinde Panketal werde sie bereits seit einiger Zeit praktiziert. Dort wird statt einer Zählung über technische Geräte ein durchschnittlicher Jahresverbrauch pauschal angesetzt, auf den keine Abwassergebühr erhoben wird. Das ist eine pragmatische Lösung. Zwar behandelt eine solche Regelung alle Nutzerinnen und Nutzer gleich, unabhängig vom individuellen Gartenwasserverbrauch. Doch der Aufwand, jede einzelne Entnahme exakt zu messen, zu dokumentieren, Zähler zu tauschen und über private Dienstleister umzusetzen, steht wie wir jetzt erleben in keinem sinnvollen Verhältnis zum tatsächlichen finanziellen oder ökologischen Effekt. Rohrberg betont: „Man kann auch durch einfache Regeln zu fairen Ergebnissen kommen – wenn man bereit ist, Verfahren zu vereinfachen.“
Zugleich habe eine Pauschale auch eine klare ökologische Wirkung: Sie setzt Anreize für einen sparsamen Umgang mit Wasser, da ein übermäßiger Verbrauch nicht mehr automatisch durch eine größere Ersparnis beim Abwasser entlohnt wird. „Gerade in einer Region wie unserer, die regelmäßig mit Trockenheit und sinkenden Grundwasserspiegeln zu kämpfen hat, ist das ein nicht zu unterschätzender Vorteil“, so Rohrberg.
Er fordert die Verbandsversammlung des WSE auf, diese Option sachlich zu prüfen, anstatt an dem verkorksten Vorgehen bei den Gartenwasserzählern rumzudoktern. Es braucht jetzt einen unbürokratischen Weg, der sowohl ökologisch, wirtschaftlich und sozial ist. TR