Die Straßenlaubentsorgung soll auch in den nächsten vier Jahren im Doppeldorf mit Plastiksäcken erfolgen. Dies hat die Gemeindevertretung im Zuge des Vergabeverfahrens mehrheitlich gegen unsere Stimmen beschlossen. Wir hatten für Papiersäcke als Alternative geworben. Auch diese sind nicht uneingeschränkt umwelt- und klimafreundlich. Sie helfen aber dabei Umweltgefahren zu reduzieren, da sie schon nach Wochen verrotten während Plastiksäcke mindestens ein Jahrzehnt dafür brauchen. Das unsere Sorgen nicht unbegründet sind, zeigen aktuelle Bilder von der Kompostanlage mit Plastiksäcken von der Grünabfallentsorgung des Landkreises Märkisch-Oderland.
Unmengen aufgerissene Plastiksäcke vermischt mit Ästen und Laub kann man unweit vom #doppeldorf auf der Kompostieranlage Hennickendorf begutachten. Der Wind verteilt diese in der Umgebung, gefährden das Leben von Tieren und belasten die Umwelt. 10 – 20 Jahre braucht es bis Plastiksäcke verrottet sind. Auf diese gravierende Umweltgefahr hatten wir bei der Entscheidung in der Gemeindevertretung zur Straßenlaubentsorgung im März hingewiesen und für Papiersäcke als Alternative geworben – leider erfolglos. Auch diese sind keinesfalls uneingeschränkt umwelt- und klimafreundlich, weil deren Herstellung einen hohen Energieeinsatz benötigen. Ein entscheidender Vorteil gegenüber Plastik ist jedoch: Gelangen sie in die Umwelt verrotten sie in wenigen Wochen. Das die von Plastiksäcke ausgehende Umweltgefahr keine unbegründete Sorge bei der Laubentsorgung ist, wird mit den Bildern von der anderen Seite des Stienitzsees deutlich.
Die Mehrheit sah das jedoch anders: Die Straßenlaubentsorgung soll auch zukünftig im #doppeldorf in Plastiksäcken erfolgen (Beschluss). Der von uns als Bündnisgrüne mit unserer Fraktionsgemeinschaft Verantwortung (TfPE, FW) gemachte Vorschlag auf Papiersäcke umzustellen, erhielt neun Stimmen, während 12 Gemeindevertreter*innen diesen Vorstoß nicht unterstützten (siehe Niederschrift). Für uns überraschend, gab es doch einen erfolgreichen Pilotversuch für diese umweltfreundlichere Alternative in den letzten zwei Jahre u.a. in der Karl-Münz-Straße. In den Sitzungen des Umweltausschusses wurde von der Verwaltung in einer umfangreichen Präsentation ein positives Fazit gezogen.
Keinesfalls kann man generell unterstellen, dass bei der Laubsammlung vom Entsorger die Plastiksäcke nicht ordentlich vom Laub getrennt werden. Wir hatten mit einer §6-Anfrage zu den Kontrollen und der Technik bei unserem Entsorger des Straßenlaubs noch einmal nachgehakt. Bei jährlich 50.000 – 60.000 Säcken lässt sich das aber schwerlich permanent kontrollieren, wie man auf der Kompostieranlage in Hennickendorf sehen kann. Erkenntnisse, dass dort auch aus dem Doppeldorf Plastiksäcke der Straßenlaubentsorgung gelandet sind, gibt es jedoch derzeit nicht.
Auf Papier anstatt auf Plastik zu setzen, hätte aus unserer Sicht die Umweltgefahren reduziert und wäre ein klares Signal für ein umweltbewusstes #doppeldorf gewesen. Zumal es für uns auch eine Chance hätte sein können, auf neue und innovative Verfahren zu setzen. TR