Haushalt unter Druck – Prioritäten statt Ausverkauf

Das Doppeldorf steht finanziell vor einer kritischen Wende: Die Rücklagen von rund 27 Millionen Euro schrumpfen laut aktuellem Haushaltsentwurf bis 2029 nahezu auf null, weil die Ausgaben schneller steigen als die Einnahmen. Gleichzeitig treiben kostspielige Bauprojekte und der geplante Verkauf kommunaler Wohnungen die langfristigen Belastungen weiter in die Höhe. Ohne klare Prioritäten und ein Umdenken drohen künftig Einsparungen bei freiwilligen Leistungen wie Kultur-, Jugend- und Vereinsförderung.


Finanziell steht das Doppeldorf an einem kritischen Punkt. Von rund 27 Millionen Euro Rücklagen bleibt bis 2029 nach dem aktuellen Haushaltsentwurf des Bürgermeisters kaum etwas übrig. Seine Planungen zeigen: Jahr für Jahr steigen die Ausgaben schneller als die Einnahmen – die Rücklagen werden aufgezehrt.

Gleichzeitig werden neue, teure Bauprojekte auf den Weg gebracht – etwa das sogenannte Bürgerhaus, das vor allem als Erweiterung der Verwaltung dient, oder die umfangreiche Sanierung des Dorfsaals. Solche Projekte binden Investitionssummen in Millionenhöhe und verursachen auf lange Sicht erhebliche Folgekosten. Neue Gebäude bedeuten dauerhaft höhere Unterhaltungskosten – Geld, das in Zukunft an anderer Stelle fehlen wird. Zusätzlich sieht die Mehrheit der Gemeindevertretung den Verkauf der kommunalen Wohnungen vor. Damit würde die Gemeinde nicht nur ihr Sachvermögen verringern, sondern auch die Möglichkeit verlieren mit ihrem Bestand kostengünstigen Wohnraum anzubieten. Über sechs Millionen aus dem Sondervermögen des Bundes, die die Gemeinde erhält, versickern ebenfalls ohne Plan im Haushalt. Wenn die Rücklagen schwinden und die Belastungen steigen, drohen Einsparungen genau dort, wo es unsere Bürgerinnen und Bürger am meisten trifft: bei den freiwilligen Leistungen – Zuschüsse für Vereine, Jugend- und Kulturarbeit, die Bibliothek, Sportförderung oder soziale Träger. Es braucht aus unserer Sicht jetzt fraktionsübergreifend eine kritische Bestandsaufnahme aller Investitionen und eine Prioritätensetzung. Ziel muss ein Haushalt sein, der auch künftig ein finanzielles Polster behält, um laufende Ausgaben sicher zu decken – ohne Ausverkauf, ohne Zukunftsrisiko. TR