Perspektive für Bibliothek, Post und lokale Unternehmen im Dorfkern Petershagen entwickeln
„Auf vorhandene Ideen aufbauen anstatt Bestehendes einfach platt zu machen“, fordert der Vorsitzender der Fraktionsgemeinschaft Verantwortung, Tobias Rohrberg (B90/GRÜNE) für das Grundstücke mit der alten Bibliothek im Dorfkern Petershagen. Bereits vor elf Jahren gab es einen Ideenwettbewerb zu dem Grundstück (siehe Bericht MOZ 17.1.2009), der auf ein breites positives Echo stieß. Die Alte Schmiede auf dem Gelände sollte nach den Vorschläge der Architekten wieder hergerichtet und durch Übergänge mit dem zukünftigen Hauptgebäude der Bibliothek verbunden werden. Ein Entwurf integrierte auch das alte Ladengeschäft und die historische Tankstelle mit dem markanten Vordach. „Bevor wir jetzt alles ohne wirklichen Plan abreißen, sollten wir auf den bestehenden Ideen aufbauen“, führt der Fraktionsvorsitzende aus. Schließlich habe man schon viel Zeit und Geld in die damalige Planung gesteckt. Heute müsse man nur wieder die Schublade aufmachen und die Pläne rausholen.
Historisch Bausubstanz mit Neuem verbinden
Ein solches Vorgehens würde die Chance bieten, dass man den Dorfkern mit der historischen Bausubstanz behutsam weiterentwickeln könne. „In dem man die Bibliothek dort wieder ansiedelt, Ladenfläche für Einzelhandel mit einer Poststelle schafft und zum Beispiel Räume für ein Café integriert, könnte man den Dorfkern zusätzlich beleben“, sieht Rohrberg die großen Vorteile. Vorallem brauche man im Ortsteil eine Poststelle bei der auch Bankgeschäfte erledigt werden könne und die ganztägig geöffnet ist. Die neu eröffnete Filiale in der Triftstraße, die nur stundenweise offen habe, könne nur eine Übergangslösung sein. Für eine solches Geschäft sei das Gelände in der Lindenstraße ideal. Zu der Geschichte von Petershagen gehöre zudem die Alte Schmiede genauso wie die Tankstelle. Altes mit Neuem zu verbinden sowie die soziale Infrastruktur zu stärken, sei der Wunsch der Fraktionsgemeinschaft. Vorschläge an der Stelle stattdessen noch mehr Parkplatzflächen zu schaffen, um mehr Autoverkehr in den Dorfkern zu lenken und damit höhere Belastungen für die Anlieger zu verursachen, seien hingegen das Gegenteil einer vorausschauenden Planung. „Wir setzten darauf, dass der Bürgermeister die bestehenden Architekturentwürfe aufgreift und mit der Gemeindevertretung dazu in einen Dialog tritt, bevor mit dem Abriss unumkehrbare Fakten geschaffen werden“, hofft der Fraktionsvorsitzende. Insbesondere nach dem die Kommunalaufsicht das Vorgehen des Bürgermeisters bei der Schließung des Haushaltswarenladens gerügt habe, sei es nun an der Zeit gemeinsam Ideen zu entwickeln. TR