Mobilität

ganzheitlich, gleichberechtigt, neu gedacht

Mit dem kontinuierlichen Einwohnerzuwachs und dem einhergehenden demographischen Wandel sehen wir die Notwendigkeit, die Vernetzung unterschiedlicher Verkehrsmittel im Ort zu fördern.

Querungshilfen

Wir sehen, dass zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um ein sicheres Überqueren der Straßen zu ermöglichen. Wer hat sich nicht schon auf dem Weg zur S-Bahn oder zum Einkauf unwohl gefühlt, die Hauptstraßen in unserer Gemeinde zu überqueren. Durch die starke Zunahme des Kraftfahrzeugverkehrs fällt das den jungen und mobilen Menschen schon schwer. Wie geht es dann unseren Kleinsten sowie den älteren und mobilitätseingeschränkten Einwohnern? Daher setzen wir uns für einen Ausbau der Querungshilfen ein.

Fahrradverkehr

Die Mobilität der Zukunft braucht die Förderung des Fahrrad-/Pedelec-Verkehrs. Neben dem sportlichen Erholungswert, ist er auch ein wesentlicher Faktor in der täglichen Reisekette zur Arbeit, aber auch für Wege innerhalb unserer grünen Gemeinde. Wir wollen ein durchgängiges Fahrradwegenetz fördern, das mühsame Wechsel von der einen auf die andere Straßenseite überflüssig macht. In der letzten Wahlperiode (2019 – 2024) wurde auf unsere Initiative hin eine Radwegekonzeption erarbeitet. Diese muss nun zügig umgesetzt werden. Im Ausbauprogramm für Straßen-, Rad- und Gehwege müssen diese Maßnahmen priorisiert werden, da es einen großen Nachholbedarf gibt. Vor allem sind aber auch kostengünstige Maßnahmen wie z.B. die Ausweisung von Fahrradstraßen anzugehen, um ein durchgängiges Fahrradwegenetz herzustellen.

Öffentlicher Personennahverkehr

Wir möchten, dass unsere Gemeinde Vorreiter für neue Formen des ÖPNV-Angebotes wird. So wollen wir uns dafür einsetzen, dass z.B. Carsharing-Angebote und digitale Mobilitätslösungen (Ridepooling) erprobt werden können. Ruf-Bus und Bus mit Haustürservice wollen wir entwickeln. Daneben sind ergänzende ÖPNV-Angebote für eine direkte Verbindung unserer beiden Gemeindeteile und zu Nachbargemeinden, auch über die Kreisgrenze (z.B. nach Schöneiche) hinaus, in die Überlegungen einzubeziehen.

Wir wollen uns mit Unterstützern aus den Nachbargemeinden gemeinsam dafür einsetzen, dass ein 10-Minuten-Takt auf der S5 zwischen Berlin und Strausberg Realität wird.

Zudem wollen wir auch prüfen, wie wir den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in der Region weiter auszubauen können.

E-Mobilität

Wir wollen für mehr Ladestationen an den zentralen Punkten unserer Gemeinde zur Förderung der E-Mobilität sorgen und sprechen uns für die Einführung von Sharing-Modellen (für Autos, Lastenräder) aus. Dafür wollen wir private Initiativen z.B. über die Vereinsförderung unterstützen. Wir werden zudem in der nächsten Wahlperiode (2024 – 2029) einen Beschlussvorschlag in die Gemeindevertretung einbringen, mit der die Gemeinde beauftragt wird, unter Nutzung der Landesförderung für die Verwaltung Lastenfahrräder zu beschaffen. Außerdem sollen Modelle geprüft werden, mit denen die Gemeinde selber für Bürger nutzbare Carsharing-Angebote aufbaut.

Gleichberechtigte Mobilitätslösungen

Wir wollen an Ideen mitwirken, um bestimmte Bereiche als verkehrliche Gemeinschaftsfläche (Shared Space) auszugestalten, in denen Fußgänger, Fahrradfahrer und Kraftfahrzeuge gleichberechtigt sind. Wir wollen die starke Fixierung auf den Autoverkehr durch eine Betrachtung aller Mobilitätsmöglichkeiten ablösen. In Wohngebieten wollen wir nach Möglichkeit mehr verkehrsberuhigte Bereiche – sog. Spielstraßen – einrichten (Verkehrszeichen 325.1).

Tempo-30

Wir setzen uns für weitere nächtliche Tempo-30-Strecken ein, wo es aus Lärmschutzgründen notwendig ist, und fordern darüber hinaus an gefährlichen Bereichen auch ganztägige streckenbezogene Geschwindigkeitsreduzierungen zum Schutz von Fußgängern, Radfahrern und insbesondere Schulkindern. In den letzten fünf Jahren haben wir hierzu zahlreiche Initiativen gestartet, leider regelmäßig ohne die erforderlichen Mehrheiten in der Gemeindevertretung zu erhalten. Für uns ist es nicht akzeptabel, dass an häufig genutzten Schulwegen wie der Eggersdorfer Straße in Petershagen tagsüber kein Tempo-30 gilt oder Tempo-30 in der Wilhelmstraße in Eggersdorf hinter der Kurve an der Kirche abrupt endet und nicht in Richtung Petershagen weitergeführt wird.

Stellplatzsatzung

Die Mobilität der Zukunft braucht auch eine grundlegende Überarbeitung der Stellplatzsatzung. Wir wollen, dass alle Verkehrsteilnehmer in Planungsprozessen gleichermaßen berücksichtigt werden und ihre Fahrzeuge sicher und bequem abstellen können. Bisher sind Fahrräder und fahrradbasierte Fahrzeuge wie Lastenräder in der Stellplatzsatzung unterrepräsentiert. Zudem können Ansiedlungen von Wirtschaft, medizinischer Versorgung etc. an der Stellplatzsatzung scheitern, wenn die Mindestzahl an Kfz-Stellplätzen nicht nachgewiesen werden kann. Eine (Bau-) Genehmigung wird dann nicht erteilt. Wir setzen uns für flexiblere Lösungen ein und eine größere Ausgewogenheit aller Verkehrsarten. Konkret soll es zum Beispiel für zukünftige Neubauten unter anderem mehr Fahrradabstellplätze vor Gewerbeeinrichtungen und Veranstaltungsstätten geben sowie mehr Sonderabstellplätze vor Bildungs- und Freizeiteinrichtungen. Dafür soll die Zahl der Kfz-Stellplätze reduziert werden. Bei Neubauten sollen Kfz-Parkplätze zum Teil umgewandelt werden können, wenn es im Gegenzug mehr Abstellplätze für Fahrräder und Lastenräder bzw. Anhänger gibt. Falls Fahrrad- und Sonderabstellplätze in Ausnahmefällen nicht errichtet werden können, ist hierfür eine Ablöse an die Gemeinde zu entrichten – analog zu den Kfz-Stellplätzen.